Köhlerei in Dodenau

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Dodenauer Köhlertage

 

Köhlerei in der Dodenauer Gemarkung
 
Mit 31.67 Quadratkilometern Fläche zählt Dodenau zu den größeren Gemeinden im Kreis. Auf etwas mehr als 70 % der Fläche stehen Laub- und Nadelhölzer. Dieser große und gute Waldbestand mit einem hohen Anteil an Laubhölzern (Buche, Eiche), war Voraussetzung für eine gute Köhlerei in unserer Gemarkung. In einigen Unterlagen aus dem 16. und 17.  Jahrhundert (alte Grenzbeschreibungen, Streitigkeiten mit der Vogtei Elsoff usw.) werden schöne und gute Buchenholzbestände im nordöstlichen Teil der Gemarkung erwähnt. Die
Nachfrage nach Holzkohle damals war enorm, zunächst besonders im Großraum Biedenkopf und im Siegerland, wo die Eisenindustrie und Glashütten sich niedergelassen hatten. In der Folgezeit waren es auch die vielen Dorfschmieden in unserer Umgebung, die Brennmaterial brauchten. Während der Hochblüte zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert rauchten allerorts die Meiler! 
 
Dieser Raubbau im Wald führte bald zu Holzknappheit. Forstverordnungen wurden erlassen, und neue Wege einer Forstwirtschaft mussten umgesetzt werden. Nun wird verständlich, dass im Jahr 1841 in den Nachbargemeinden Elsoff, Alertshausen und Diedenshausen mehrere Einwohner durch Schneelawinen ums Leben kamen und verletzt wurden  (Kirchenchronik der Gemeinden). Die steilen Berghänge der Hohen Warte oberhalb Alertshausen waren kahl und hatten keinen Baumbestand mehr. Viel Schnee, Tauwetter undeine Bebauung direkt am Berghang schafften die Voraussetzung für solch traurige Unglücksfälle. 
 
In den Familienchroniken der Höfe Rudolfsgraben und Fallgrube wird berichtet, dass die Vorfahren dem Köhlerhandwerk nachgingen. 
 
Hof Rudolfsgraben: Ein Ritter namens Rudolf baute im Jahr 1648 im Grenzbereich sein Haus und betätigte sich als Köhler. 
 
Hof Fallgrube: Georg Klinkert baute im Jahr 1848 das erste Haus auf der Fallgrube. Klinkert war gelernter Schuster, betätigte sich aber fortan als Köhler. Anm.: Die Mutter stammt vom Hof Burghelle, Georg war eines von zwei unehelichen Kindern.
 
Im Wohnkataster des Bürgermeisters Johann Jost Schäfer wird ein Köhler Johann Glößer 6 erwähnt (Hausnr. 110).
 
Geht man heute in unserer Gemarkung durch den Wald, so kann man noch an vielen Orten die Meilerstandorte von früher erkennen.  So sind z.B. im Bereich Silberlöcher noch einige Standorte erkennbar. Die Förster Stute und Engelhard sprechen von insgesamt 100 solcher Meilerplatten, die heute noch gut erhalten sind.
(Quelle: Manfred Glöser)

 

 

Informationen zur geplanten Köhlerwoche in 2013
 
Köhlerei: Die Köhlerei ist ein Handwerksbetrieb, in dem der Köhler Holzkohle herstellt. Der Beruf des Köhlers ist heute fast unbekannt, die Köhlerei hat in Deutschland und auch in Europa keine Bedeutung mehr.
 
Die Kunst, Holz in Kohle zu verwandeln, ist wahrscheinlich so alt wie die Verwendung der Metalle. Schon im Altertum benötigte man diese Art Kohle zur Gewinnung von Stahl und in den folgenden Jahrhunderten zur Glasgewinnung, zur Gewinnung von Edelmetallen, zum Filtern von Wasser und auch um Schießpulver herzustellen. Wenn Holz an der Luft verbrannt wird, gehen fast alle Substanzen in den gasförmigen Zustand über, es bleibt nur ein kleiner Teil als Asche zurück. 
 
Beim Köhlern dagegen wird die Luft vom stark erhitzten Holz mehr oder weniger abgeschlossen. Das Holz wird durchglüht. Es findet eine Zersetzung statt und übrig bleiben Holzgas, Teer, Holzgeist und Holzkohle. 
 
Die gewonnene Holzkohle besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff und entwickelt beim Verbrennen eine bedeutend größere Wärme als das Holz selbst. Die beste Kohle gewinnt  man von harten Laubhölzern wie Buche, Ahorn, Eiche und Esche. 
 
Meiler: Der Meiler muss auf einer sorgfältig geebneten, möglichst windstill gelegenen Fläche stehen, der sogenannten Kohlplatte. Ein Gewässer ( z.B. Bachlauf) in unmittelbarer Nähe zum späteren Löschen ist ebenfalls wichtig. 
 
Der Bau beginnt in der Mitte mit einem Schacht, der aus Fichtenstangen gebildet wird, die   senkrecht in den Boden eingelassen und miteinander verbunden werden, der so genannte Quandelschacht. 
 
Rundherum wird dann sorgsam Holz aufgeschichtet, aus dem die Holzkohle entstehen soll. Darüber kommt das Dach, eine Schicht aus Reisig, Laub oder Stroh. Das ganze Material wird dann mit Erde abgedeckt, um den Meiler luftdicht abzuschließen. Durch den Quandelschacht wird der fertige Meiler entzündet, indem der Köhler glühende Holzkohle hineinschüttet. 
 
In den ersten Tagen wird laufend Holz nachgelegt, bis sich der Schacht bis oben gefüllt hat. Die Verbrennung regelt der Köhler, indem er rundum kleine Löcher in die Erdhülle sticht oder sie wieder verschließt. 
 
Verbrauchszahlen Holzkohle: 
Zur Erzeugung von 1 t Schmiedeeisen wurden ca. 6 t Holzkohle benötigt. 
Zur Herstellung von 1 t Holzkohle benötigte man ca. 5 t Holz 
100 Raummeter Holz ergeben ca. 10.000 kg Kohle 
 
Zusammengestellt von Manfred Glöser. Quellennachweis: 
 
 

Quelle: HNA

 

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